Volksglauben – wandelt auf der Grenze zwischen Religion und Aberglauben, zwischen Andacht und Zauberei, zwischen Geweihtem und Verhextem.
Aberglaube ist der Glaube an die Wirkung und Wahrnehmung naturgesetzlich unerklärlicher Kräfte.
Volksfrömmigkeit bezeichnet eine regional gewachsene individuelle Glaubenspraxis, die im Gegensatz zum Aberglauben von der Amtskirche akzeptiert wird. Sie entsteht oft durch den praktischen Umgang gläubiger Laien mit ihrem Glauben.
In einer magisch-jenseitig ausgerichteten Welt waren Denken und Handeln auf einen überirdischen Kosmos bezogen. Das tägliche Leben war von religiösen Formeln und Gebärden durchdrungen die den Schutz Gottes erbaten. Der einzelne Mensch erfuhr in Andachts- oder in Votivbildern die Gruppe erfuhr im kirchlichen Kult oder in der Wallfahrt die überirdischen Sphären als sehr gegenständliche Erfahrung.
In Kriegen und Hungersnöten erbat man selbstverständlich den Schutz Gottes. Krankheiten begegnete man, in Unkenntnis der Ursachen und in einer verzweifelten Suche nach Schutz vor einer Ansteckung, durch unzählige Heilzauber, Tränke und Gebräuche.
Im Katholizismus hat sich eine Vielfalt volkstümlicher Frömmigkeitsformen vor allem im Bereich der Herz-Jesu-, der Marien,- Engel- und Heiligenverehrung entwickelt. Die offizielle Liturgie gab der Volksfrömmigkeit Raum und blieb in Kontakt mit ihr.