Ein Zeitraffer über ein Land im Wandel. Landesherrschaft, Reformation und 30-jähriger Krieg – bewegte Zeiten, dargestellt mit Hilfe von Dokumenten, Bildern, Modellen und Szenarien.
Das Herzogtum Westfalen zählte zu den historischen Territorien im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. 1180 übertrug Kaiser Friedrich I. sein Herzogtum über Westfalen und Engern auf den Erzbischof von Köln.
Der neue Rang bedeutete von nun an für die Erzbischöfe, die im Westfälischen bereits zersplittertem Besitz hatten, ein politisches Programm: dem neuen Rang durch einen Territorialbesitz Substanz zu verleihen. So gründete und befestigte Erzbischof Engelbert v. Berg zu Anfang des 13. Jahrhunderts 11 Städte, darunter Attendorn, Schmallenberg, Brilon, Wipperführt und Siegen.
1248 erwarb Erzbischof Konrad von Hochstaden durch Kauf von der Gräfin Mechthild von Sayn Burg und Herrschaft Waldenburg.
Mit der Besetzung der Burg Bilstein 1445 im Zusammenhang mit den Kämpfen der Soester Fehde, an der Bürger von Attendorn, Olpe und Drolshagen teilnahmen, wurde das Herzogtum ein geschlossenes Territorium. Die Versuche des Erzbischofs Truchsess von Waldenburg das Herzogtum Westfalen der Reformation zuzuführen, scheiterten und Westfalen blieb katholisch. Daran änderte auch der 30-jährige Krieg nichts.
Im Sinne des Trienter Refomkatholizismus wurden die großen Verwüstungen beseitigt und in den Kirchen zahlreiche, zum Teil bemerkenswerte Barockausstattungen geschaffen.
Von 1180 bis 1803 waren die Erzbischöfe von Köln die Landesherren des kurkölnischen Westfalens. Die Träger des Amtes entstammten dem deutschen Hochadel, und die Bischöfe gehörten darüber hinaus zu den 7 Kurfürsten des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, die den deutschen Kaiser wählten. Ihre Politik war deshalb in europäische Macht- und Einflusskämpfe eingebunden.
Als Nebenland des kurkölnischen Staates umfasste es am Ende des 18. Jahrhunderts das Gebiet der heutigen Kreise Olpe und den Hochsauerlandkreis. Hinzu kamen weite Teile des Kreises Soest und auf dem Gebiet des heutigen märkischen Kreises die Stadtgebiete von Menden, Balve und Iserlohn.
Das Herzogtum stellte ein in sich geschlossenes Land dar, das bis zum Reichsdeputationshauptschluss im Jahre 1803, Bestand hatte. 1803 kam das Herzogtum an Hessen-Darmstadt, 1816 an das Königreich Preußen, wo es in der Provinz Westfalen aufging.