Zisterzienserinnen, Augustiner Chorherren, Franziskaner: Klösterliches Leben und Geschichte zum Anschauen, Mitbeten und Nachempfinden.
Im Jahre 1802 gab es im Herzogtum Westfalen 17 Klöster und Stifte, davon acht männliche und neun weibliche.
Daneben hatten 7 Bettelorden eine Niederlassung im Land. Das bedeutendste Kloster war die Benediktinerabtei Grafschaft bei Schmallenberg.
Auf dem Gebiet des heutigen Kreises Olpe befanden sich das Zisterzienserinnenkloster in Drolshagen, der Augustiner Chorherrn Stift Ewig bei Attendorn sowie das Franziskanerkloster in der Stadt Attendorn. Ebenfalls in Attendorn ist zwischen 1317 und 1370 ein Beginenhaus und 1396 ein Kollegiatstift belegt.
Im öffentlichen Leben und als Grundbesitzer wird den Klöstern in der Neuzeit nur eine untergeordnete Rolle zugeschrieben. Im Mittelalter beeinflussten sie jedoch die Christianisierung als auch die Kultivierung des Landes in erheblichem Maße. Noch bis ins 19. Jahrhundert hatten die Nonnenklöster die Aufgabe, unverheirateten Töchtern adeliger und begüterter bürgerlicher Familien eine Versorgung zu gewährleisten. Das Schulwesen lag seit Mitte des 17. Jahrhunderts in der Hand der Attendorner Franziskanerbrüder, die hier ein Gymnasium betrieben.
Eine Rolle spielten die Klöster, hier vor allem auch Grafschaft, bis etwa 1650 im Bereich der Eisenverarbeitung. Der älteste im Sauerlande urkundlich belegte Hammer war Eigentum der Augustiner Chorherrn, die darüber hinaus weitere fünf Hammerwerke betrieben. Auch das Zisterzienserinnenkloster verzeichnete im 16. Jahrhundert Einnahmen aus sechs verschiedenen Hammerwerken und war an weiteren Hammergründungen beteiligt.