Professor Dr. med. Alexander Haindorf (1782 – 1862)
Geboren im Dorf Lenhausen, als Sohn des Händlers und Schächters Sandel Hertz. Ersten Unterricht erhielt er wohl bei einem Talmudlehrer im Elternhaus. Nach dem Todes des Vaters lebte bei seinen Großeltern in Hamm, die ihm für den Eintritt in das Gymnasium vorbereiten ließen.
Nach dem Abitur studierte er in Würzburg, Bamberg und Jena Medizin. Nach der Promotion habilitierte sich Haindorf 1811 in Heidelberg und arbeitet in verschiedenen Städten als Privatdozent.
Im Jahre 1815 heiratete er Sophie Marks, die Tochter eines reichen Gutsbesitzers. Seit 1816 hatte er in Münster auch eine ärztliche Praxis eingerichtet. Zu seinen Patienten gehörte die bessere Münsteraner Gesellschaft. 1825 konnte er mit Unterstützung des Oberpräsident Ludwig von Vincke und dank einer Schenkung seines Schwiegervaters mit 250.000 Talern den „Verein zur Beförderung von Handwerkern unter den Juden und zur Errichtung einer Schulanstalt“ gründen.
Neben seinem Engagement für Bildung ist Haindorf auch als Kunstsammler tätig gewesen. Bis zu seinem Tode stellte er eine hochwertige Sammlung von etwa 400 altdeutschen und holländischen Gemälden zusammen. Darunter u.a. Teile des Flügelaltars des Meisters von Liesborn. Er war maßgeblich an der Gründung des „Kunstvereins für Rheinland und Westfalen“ beteiligt, dem er Teile seiner Kunstsammlung übergab und zu dessen Vorstand er gehörte.
Alexander Haindorf mit seinen Enkelkindern, Gemälde von Caspar Göke von 1854. Heute im LWL Landesmuseum Kunst und Kulturgeschichte, Münster