Bürgermeister: Adolf Salomon (1761 – 1828)
Im Jahre 1752 konvertierte der Krämer und Metzger Josef Salomon zum Katholizismus und nannte sich seitdem Clemens Josef. Er lebte seit seiner Jugend in der Stadt und war Hoflieferant für die Burg Schnellenberg. Er erhielt Bürgerrechte, wodurch ihm auch der Zugang zu einer der Zünfte offen. Ein Faktum, gegen das sich die Metzgerzunft, vertreten durch Johann Wilhelm Rümher und Ferdinand Sommer heftig wehrte.
Sein Sohn Adolf wurde 1761 in Attendorn geboren, Taufpate wurde Adolf Sommer, der Sohn Ferdinands. Er schlug eine Laufbahn als Beamter ein. 1792 wurde er Gerichtsschöffe beim Gogericht. Noch 1801 wird es aber als Gerichtsschöffe und als Kaufhändler bezeichnet. 1812 bis 1823 war er Steuereinnehmer. 1817 wollte ihn die königlich-preußische Regierung zum Kreiskassenkontrolleur in Brilon berufen, diese Ernennung schlug Salomon aber aus. 1818 wurde er zunächst Stadtschultheiß und 1826 Bürgermeister in Attendorn. Ihm gelang es die Stadtfinanzen zu konsolidieren, die Stadtmauern wurden geschleift und an ihrer Stelle eine baumbestandene Promenade angelegt.
1809 war er unter französischer Besatzung gezwungen für Stempelpapier eine Kaution von 500-600 Florin zu stellen. Dafür verpfändeter er sein Haus in der Stadt.
Da Salomon auch Prinzipal der Nikolaikonfraternität war, ist zu vermuten, dass er weiter als Händler tätig war.
Adolf Salomon bedachte in seinem Testament neben den Kindern seines verstorbenen Bruders Clementine, Joseph, Maria Catharina, Adolph, Mina, Anna Maria und Emmerich, auch seinen Taufpaten Adolf Sommer. Er starb am 28. Juli 1828.
Stellvertretender Bürgermeister und Stadtverordneter: Albert Ursell (1874 – vor 1928)
Albert Ursell war ab 1915 bis zu seinem Tode Stadtverordneter und ab 1920 stellvertretender Bürgermeister in den unruhigen Zeiten der Weimarer Republik und der galoppierenden Inflation Als stellvertretender Bürgermeister unterschrieb er 1923 Notgeldscheine in Höhe von 5.000 000 Mark.
Der Magistrat der Stadt hatte am 18.08.1923 das folgende Telegramm an die Regierung in Berlin versendet: „Werktätige Bevölkerung droht mit Unruhen, weil Lohngelder wegen Geldmangels nicht gezahlt. Erbitte Genehmigung, dass wir mit Notgeldscheinen Notstand abhelfen…“.
Die Scheine wurden durch die Druckerei Frey und Anker in Attendorn gedruckt. Neben Ursell finden sich die Unterschriften der anderen drei stellvertretenden Bürgermeister: Hennemann, Epe, Viegener und Beul.
Stadtverordneter Karl Ursell ( – )
Karl Ursell war von 1919 bis 1930 Stadtverordneter. Er trat aus gesundheitlichen Gründen von diesem Amte zurück. In der Sitzung vom 02.09.1930 heißt es: „…..gedenken die Stadtverordneten der Verdienste des Stadtverordneten Karl Ursell und spricht Ursell Dank und Anerkennung des Stadtverordnetenkollegiums aus. Auch der Bürgermeister Hennemann dankte dem Stadtverordneten Ursell mit warmen Worten für seine langjährige, verdienstvolle Tätigkeit als Stadtverordneter“.