Die Volksversammlung im Attendorn im März 1848
Die Ereignisse vom 13. März 1848 strahlten auch nach Attendorn aus. Erregte Bürger drängten sich vor dem Berliner Schloss und forderten vom König Wilhelm IV. liberale Reformen.
In Attendorn stand die angesehene Familie Plange sowie der Buchbinder Franz Schmidt, Joseph Fernholz und Anton Meyer.
im Zentrum der Bewegung. Dr. Theodor Engelbert Plange war Justizkommissar, Rechtsanwalt und Notar in Attendorn. 1847 war er Mitglied des Ersten und nach der Märzrevolution 1848 des Zweiten Vereinigten Landtags. Er gehörte 1848 dem Vorparlament an. 1851 bis 1852 war er für den Wahlbezirk Herzogtum Westfalen und den Wahlkreis der Kollektivstädte Mitglied im Provinziallandtag der Provinz Westfalen.
Sein Bruder Josef war ebenfalls Jurist und Justizkommissar in Attendorn.
Die Söhne der beiden Justus und Franz waren standen für liberale und demokratische Idee ein und wurden zu Protagonisten der Volksbewegung im März 1848.
Justus wurde im Oktober 1848 Oktober wegen unehrerbietigen Tadels und Verspottung der landesgesetzlichen Anordnungen und beabsichtigter Erregung von Unzufriedenheit gegen die Regierung angeklagt wurde. Kurz vor dem Abitur wurde er wegen freigeistigen Ideen von der Schule verwiesen. Bei Refrendar Franz Plange sollte im Dezember verhaftet werden da er enge Kontakte zum Demokratischen Verein Münsters hatte. Landrat Freusberg veranlasste am 03 November eine Hausdurchsuchung, gesucht wurden Unterlagen des Aufrufs vom 15.11.1848 „An das Volk Westfalens“, der Volksversammlung in der Knapp’schen Reitbahn in Münster und nach Verbindungen mit dem Demokratischen Verein Münsters.
Justus und Franz setzten sich wohl zunächst nach Paris, dann aber nach Belgien ab. Hier wurden sie auch verhaftet und nach Siegen überstellt.
Im November 1852 wurde Justus wegen schriftlicher Beleidigung des Bürgermeister Becker. 20 Thaler Geldstrafe oder 14 Tage Gefängnis, von der Anklage des Meineides wurde er freigesprochen.